
Donnerstag – Kulturtag
Tobias hat sich heute früh so leise aus dem Haus geschlichen, ich habe ihn gar nicht gehört. Auch heute werden wir vom Geräusch fließenden Wassers geweckt. Vorsorglich wurde das Frühstück wieder auf um neun angesetzt, man verpasst ja nicht wirklich etwas da draußen. Max Rabe besingt seinen kleinen grünen Kaktus.

Man soll es kaum glauben, aber nach dem Frühstück legt der Regen noch einen drauf. Die Dachrinne schafft es nicht mehr, alles wegzuschaffen.
Wir lauschen dem Regen und beobachten das Gewitterradar. Wenn das Gerumpel zu nahe kommt, müssen wir alle Haushaltsgeräte vom Strom abziehen.



Als es aufklart, machen sich Wolfgang und Hubertus auf große Tour. Sie kommen in Barret-de-Lioure vorbei, schauen sich den Mont Ventoux und den Lure aus verschiedenen Richtungen an und kommen an einem Aussichtspunkt mit zwei Menschen aus Südkorea ins Gespräch, die mit ihrem Auto über Sibirien nach Europa gekommen sind. Die Lavendelfelder unterwegs waren alle schon abgeerntet.










Durstig kommen sie vier Stunden später wieder auf unserem Berg an.
Nach dem ausgiebigen Abendmahl, bestehend aus Salat Caprese – für Hubertus wieder mit Zweibel statt Käse – und Lammpilaw auf usbekische Art, werden wir plötzlich von lauten Geräuschen auf der Terrasse aufgeschreckt. Die Böenwalze ist da.
Hektisch schließen wir alle Fenster und reißen die Stecker aus den Steckdosen. Wir löschen das Licht, setzen uns vor das Panoramafenster und gucken Gewitter. Nach einer halben Stunde ist das Gröbste vorbei, was bleibt ist ordentlich Regen und gelegentlich noch ein Blitz über dem Tal.

Laute Geräusche gibt es totzdem noch…

Tobias ruft an, er ist nur noch 100km von zu Hause entfernt. Gute Fahrt!