Montag – quel Malheur

Montag – quel Malheur

18.08.2025 0 Von Beate

Der Tag beginnt recht schön, mit Sonnenschein und einem wunderbar ruhigen Frühstück. Heute mit echtem Oehme-Ei und ohne Guten-Morgen-Lied.

Gestern Abend hat Wolfgang beim Einpacken festgestellt, dass das FLARM (ein Kollisionswarnsystem für Flugzeuge) in der KMOE plötzlich nicht mehr läuft – obwohl es den ganzen Tag unterwegs stabil gearbeitet hat. Die Männer schauen es sich nach dem Briefing an und heilen es durch Hand-Auflegen. Fohen Mutes machen wir uns nach einer kurzen Mittagspause auf den Weg zum Start. Tobias muss heute arbeiten und bleibt im Haus.

Als wir um 12:30 Uhr am Aerodrome ankommen, werden gerade die letzten Flugzeuge vom Grid weggebaggert. Alle vier Schleppmaschinen waren wieder im Einsatz. Wir ziehen die Fluggeräte aus und machen alles fertig, dann verzieht Hubertus an der KMOE das Gesicht. Oh oh oh, das sieht nicht gut aus. Das FLARM bleibt standhaft dunkel, alles Ruckeln und Hand auflegen hilft nicht. Schweren Herzens neutralisiert Hubertus seinen Plan, heute zu fliegen.

Als wir beginnen den Duo an den Start zu schieben, parkt ein Schlepper gerade seine Maschine neben die Asphaltbahn. Wenn wir ihn bräuchten sollten wir Bescheid sagen, meint der Pilot. Man einigt sich auf „in 10 Minuten“. Der Pilot geht fix in den Hangar, während Wolfgang und Dieter sich in den Duo einbasteln. Wir machen große Pläne für die nächsten fälligen Investitionen am Sportgerät und einigen uns auf Badewannenlift und Dreibein mir Kurbelmechanismus als Ein-/Ausstiegshilfe. Vielleicht noch ein Bollerwagen für das Gepäck. Den könnte man dann gleich zum Einkaufen mit nutzen.

Pünktlich erscheint der Pilot und zieht den Doppelsitzer in die Luft. Hubertus bleibt am Platz, um ein paar Handgriffe an der KMOE zu machen und sie wieder anzuziehen, während ich die Tageseinkäufe erledige. Im Intersport erstehe ich noch ein paar T-Shirts für alle Fälle, falls Tobias‘ Wetterbericht doch Recht haben sollte. Übrigens – dass wir jedes Jahr hier so ziemlich die gleichen Klamotten anhaben ist Absicht. Im rötlichen Sand hier ist nämlich Ocker versteckt. Sobald der feucht und sehr warm wird, fixiert er sich an der Kleidung und geht praktisch nicht mehr rauszuwaschen. Alles was hier getragen wird bekommt lustige gelb-orangefarbene Ränder. Statt also jedes Jahr neue Shirts zu opfern müssen die alten wieder mit.

Auf dem Parkplatz des SuperU ergattere ich sogar einen der begehrten Schattenplätze unter einer der Solaranlagen. Clevere Idee…

Nach getaner Arbeit fahren wir heim zur Tourtouse und verbringen einen faulen Nachmittag. Kurz nach sechs klingelt das Telefon – die Piloten kreisen ab und möchten demnächst vom Flugplatz abgeholt werden. Hubertus packt die Kühltasche großzügig, wir schnappen uns Waschwasser für den Duo und kullern alle ins Tal.

Wir sind noch nicht lange unten, da meldet Wolfgang den Landeanflug. Hubertus geht fichen und sichert sich seine erste Golfette-Fahrt. Es scheint ihm Spaß zu machen.

Viele Hände schnelles Ende – halb acht ist das eine Fluggerät verpackt und das Landebier getrunken. Man ist unschlüssig, ob die Flieger ob des Wetters lieber heute oder morgen oder gar nicht in den Hänger müssen. Schließlich einigt man sich auf „heute nicht“ und im Licht der bald untergehenden Sonne erklimmen wir unseren Berg.

Es ist so schön in der Abendsonne, dass wir mit kühlen Getränken auf der Terrasse versumpfen. So ist es wieder gegen 22 Uhr, bevor das Abendessen auf dem Tisch steht. Die laue Sommernacht verleitet zum Sitzen bleiben, bis tief in die Nacht gibt es gutmütige Diskussionen um Ausbildung, Ausbilder und Auszubildende im Sport und deren Entwicklung über die letzen Jahrzehnte. Die drei Fluglehrer, der Lizenzpilot und der Reiter können dabei gleich viel beitragen. Es ist offenbar egal, welcher Sport gerade ausgeübt wird, die Themen sind überall die selben.

An dieser Stelle ein ganz großes Danke an meinen Trainer, der mich und meine Lotti so fordert und fördert!

Tagesflug

weGlide-Auswertung

Wolfgang und Dieter